Eine Kandidatin der AfD für den nordrhein-westfälischen Landtag hat vor ein paar Jahren offenbar etwas Geld mit Sex verdient. Vielleicht war es weniger finanziell als erotisch motiviert: durch eine Art Fetisch, sich wie eine Prostituierte zu verhalten. Verfasst wurde der Text von Correctiv-Gründer David Schraven und jemandem, der sich Georg Kontekakis nennt. Correctiv wirft der AfD-Kandidatin vor, dass sie ihren früheren Nebenerwerb in ihrer Kandidatenvorstellung bei der AfD nicht angegeben habe. In diesem Sinne hat Correctiv der Kandidatin also einen Gefallen getan: Man kann sie jetzt nicht mehr mit Informationen über ihr Privatleben erpressen, weil Correctiv diese Informationen mit der Welt geteilt hat. Das ist sicher ein schwerer Schlag auch für den russischen Geheimdienst: In einer ersten Rechtfertigung betonte Correctiv. Das bedeutet wohl: Wer sich in der AfD engagiert, hat sein Recht auf eine Privat- oder Intimsphäre verloren. In einem weiteren Text hat David Schraven heute die Veröffentlichung verteidigt. Schraven sagt, an Prostitution sei nichts verwerflich. Er kämpft aber für das Interesse von AfD-Mitgliedern, die Prostitution als etwas verwerfliches empfinden, damit die nicht versehentlich eine Kandidatin wählen, die sich mal nebenbei etwas Geld durch Sex hinzuverdient hat. Der Text, der ursprünglich unter diesem Link erschien, war aufgrund eines redaktionellen Fehlers veröffentlicht worden. Deshalb ist er gelöscht. Wir bitten, dies zu entschuldigen. Auf eine Nachfrage dazu antwortete Correctiv nicht; auch nicht, ob im Vorfeld intern über die Veröffentlichung diskutiert wurde. Die Sache ist ein gewaltiges Debakel für Correctiv. Gefährlicher ist für Correctiv, dass sich auch viele Unterstützter, natürliche Verbündete und Kollegen empört oder sogar angewidert zeigen. Viele klingen fassungslos. Kleines Ethik-Raster für Journalisten. Man kann SEHR viel an der AfD kritisieren. Aber Job von NRW-Listenplatz10 auf diese schmierige Art? Ab sofort werde ich Correctiv meinen Studenten nicht mehr als seriöse Organisation empfehlen. Welchem demokratischen Grundprinzip widerspricht es eigentlich in einem langen Leben sowohl Prostituierte, als auch Politikerin zu sein? Vielleicht hängt es mit der gewissen Breitbeinigkeit und Dickhodigkeit zusammen, mit der vor allem Correctiv-Chef David Schraven immer wieder auftritt, die der gewünschten Wahrnehmung als unabhängiges, grundsolides, seriöses Rechercheunternehmen im Wege steht. Vielleicht war es die Begeisterung dafür, das lukrative Hobby der AfD-Kandidatin sogar mit Iris Dworek Danielowski Prostituierte vom Internetprofil dokumentieren zu können, die jede ernsthafte Abwägung verhinderte, ob diese Enthüllung von öffentlichem Interesse ist. Vielleicht ist es aber auch Ausdruck davon, wie sehr sich Correctiv dem — sicher gut gemeinten — Kampf gegen die AfD verschrieben hat — und diesem Ziel ethische Iris Dworek Danielowski Prostituierte im Zweifel unterordnet. Die Gründe, die Correctiv zur Legitimation der Veröffentlichung nennt, sind erkennbar konstruiert; ehrlicher wäre es gewesen zu sagen, dass der Redaktion im Kampf gegen die AfD jedes Mittel recht ist. Natürlich gibt es Beispiele dafür, dass das Privatleben von Politikern politisch ist. Das gilt umso mehr, je prominenter ein Politiker ist und je klarer sein privates Verhalten öffentlichen Forderungen oder Beteuerungen widerspricht. Ob sich der Ethikrat der Redaktion mit dem Thema befasst hat oder das noch tun wird, beantwortete Correctiv nicht. Nachtrag, Die AfD-Kandidatin hat beim Landgericht Düsseldorf eine einstweilige Verfügung gegen die Veröffentlichung des Artikels erwirkt. Inklusive Iris Dworek Danielowski Prostituierte zum Kreml. Freue mich auf zukünftige Recherchen im bayerischen Parteienumfeld. Spezielle Fälle, in denen das ausdrücklich einen Widerspruch mit der Politik darstellt, wie z. Ted Haggard evangelikaler mit Jahrelanger Callboy-action : Gut. Eigentlich finde ich David Schravens Arbeit sehr gut, aber hier wurde echt nicht nur n bisschen daneben gegriffen. Jürgen Kühner: Ob dies in dieser Allgemeinheit stimmt, sei dahingestellt. Aber auch ich habe immer mal wieder gedacht: Upps, wenn das, was die CSU hier sagt und fordert, jetzt von der AfD käme, dann würde das aber einen Skandal geben und als Beleg für eine extrem rechte Gesinnung herhalten müssen. Vorausgesetzt natürlich, dass auch Sie manchmal diese Eindruck haben.
Wer kassiert denn plötzlich eine erstinstanzliche Niederlage nach der anderen von internationalen Gerichten? Die AfD steht für ein klassisches Familienbild. Bei der Nominierung der ersten zehn Kandidaten für den NRW-Landtagswahlkampf vergangene Woche blieb sich die Partei treu. Im AfD-Bezirk Köln ist Dworeck-Danielowski bisher stellvertretende Vorsitzende, zuvor war sie dort als Pressesprecherin tätig. Täglich im CORRECTIV Spotlight.
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(Beifall von den GRÜNEN). Zunächst machte sich die AfD die Empörung über „Correctiv“ zu nutze und gab sich tolerant. Dworeck-Danielowski»nie zu Prostitution geäußert hat«. Schraven sagt, an Prostitution sei nichts verwerflich. Prostitution sei legal und Privatangelegenheit der. Das geht so nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen! Er kämpft aber für das Interesse von AfD-Mitgliedern, die Prostitution als etwas. Prostitution gezwungen werden. Das bedeutet: Das sogenannte Geordnete-Rückkehr. Lara Fritsche, Reporterin beim»Süddeutsche Zeitung Magazin«fragt ebenfalls über.Februar wird die nächsten Jahre prägen. Kategorien : Politiker News Zeitschriften themenwochen Köpfe edition Termine podcast werben bei turi2. Pin This. Journalismus bleibt hier eine Gratwanderung: Die Konfrontation ist der Versuch, Beweggründe und Zwänge von jemandem verständlicher zu machen, der öffentlich kritisiert werden soll. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen kandidierte sie als Direktkandidatin im Landtagswahlkreis Köln III sowie auf Platz 10 der Landesliste, über die sie für die AfD in den Landtag einzog. Und dann fällt er auch noch in diesen Ruhrproletendialekt und nebelkerzt. Iris Dworeck-Danielowski hat aus einem wesentlichen Teil ihres Lebens ein Geheimnis gemacht, um bei parteiinternen Wahlen eine Chance auf ein parlamentarisches Mandat zu bekommen. Selbst der bundesweit bekannte NRW-Sprecher Marcus Pretzell schrammte letzten Samstag für die Spitzenkandidatur an einer Niederlage vorbei und erhielt gegen einen blassen Gegenkandidat nur knapp über 50 Prozent. Anna von Garmissen erklärt auf der SZ-Medienseite , warum sich eine Ombudsmann für ein Medium lohnt. Heute erscheint der sechste und vorerst letzte Beitrag unserer Themenreihe Polyamorie. Aber tut es das? Und natürlich in jedem Artikel und jeder miesen Rechtfertigung dazu den Namen dieser Person weiter pushen. Und die kann sich dann wieder schön als Opfer inszenieren. Sagen wir es mal so, Correktivs Beiträge zur AfD sind alle handwerklich nicht sonderlich fabelhaft. Viele klingen fassungslos. Ein Minister ist viel prominenter als eine Kandidatin auf einer Wahlliste. Rein voyeuristischer Journalismus ist entbehrlich und oft widerwärtig. Hoffentlich nicht. Während Pädophilie gar nicht erst als sexuelle Störung oder als bedauerliche sexuelle Präferenzen, sondern als psychische Störung angesprochen wird, ist im Homosexualität-Artikel zu lesen, dass sie sich nach heutiger Ansicht evolutionär entwickelt hat, also sich per Evolution als nützlich erwiesen hat. Nachdem ich mich jetzt auch durch die Originalartikel und die Kommentarstränge gekämpft habe, bleiben zwei Sachen hängen: 1. Eigentlich finde ich David Schravens Arbeit sehr gut, aber hier wurde echt nicht nur n bisschen daneben gegriffen. Die Politikerin hatte ihr Profil auf einem Sex-Portal gelöscht. Im Programm wettert die AfD gegen Krippenbetreuung. Die Krippenbetreuung darf nicht einseitig staatlich bevorzugt werden. Diese Tatsache ist für mich als Wähler potenziell interessant. Selbst schuld! Jedenfalls hat die Partei der Kanzlerin einen gesunden Humor und frischen Mut. Die AFD-Kandidatin hat noch bei keiner Abstimmung zu Prostitution mitgemacht. Ansonsten habe ich überhaupt nichts gegen Pseudonyme, man sollte sie jedoch aus berechtigter Vorsicht benutzen und nicht, um unerkannt als feiger Heckenschütze zu agieren. Sie muss sich für ihre politische Meinung rechtfertigen aber nicht dafür lesbisch zu sein.